Die Herdebuchstelle des Schweizerischen Ziegenzuchtverbands erstellt regelmässig umfassende statistische Auswertungen über die Entwicklung der verschiedenen Schweizer Ziegenrassen. Die Auswertung für das Zuchtjahr wird regelmässig im Forum Kleinwiederkäuer publiziert. Erfreulich ist die konstant tiefe Inzuchtrate bei den Appenzeller Ziegen. Zu einer gewissen Besorgnis Anlass gibt hingegen das leicht steigende Durchschnittsalter. Die genauen Resultate der Erhebung für die Appenzeller Ziegen finden sich nachfolgend, zusammen mit den Vergleichszahlen der Vorjahre. Aufgrund der Umstellung der Statistik (von Mitte auf Ende Jahr) ist das Jahr 2009 in unserem Überblick nicht aufgeführt.
Anzahl geborene Gitzi
Die Anzahl an lebend geboren Gitzi stieg im letzten Jahr wieder n. Das Verhältnis von männlichen und weiblichen Tieren ist praktisch ausgeglichen, nachdem in den Jahren ein starker Überhang männlicher Tiere festzustellen war. Mit durchschnittlich 1.4 Gitzi pro Wurf liegt die Appenzeller Ziege exakt im Durchschnitt aller Rassen.
Anzahl Gitzi zur Zucht
Von den männlichen Tieren wird (wie bei den anderen Rassen) nur ein kleiner Teil zur Zucht weiterverwendet. Der Anteil der Böcke ist im vergangenen Jahr erfreulich gestiegen. Der Wert bei den weiblichen Tieren verzeichnet leider keine entsprechende Entwicklung und blieb weitgehend stabil bei rund 50 Prozent. Insgesamt werden nur 30 Prozent der Gitzi für die Zucht genutzt. Die Appenzeller Ziege liegt beim Anteil der zur Nachzucht verwendeten Jungtiere sowohl bei den Ziegen wie bei den Böcken unter dem Durchschnitt aller Herdebuchrassen (Nachzucht alle Rassen 2018: Böcke Ø 13%, Ziegen Ø 60% Total Ø 40%).
Altersaufbau (Ziegen mit Würfen)
Beim Altersaufbau wird zwischen drei Altersklassen unterschieden (ALK 1= bis 18 Monate, ALK 2 = 19-30 Monate, ALK 3 = über 30 Monate). Die Altersstruktur der Appenzeller Ziegen blieb im letzten Jahr weitgehend stabil. Die Altersklasse 3 über 30 Monate ist relativ hoch. Das Durchschnittsalter lag weiterhin bei 3.9 Jahren. Die Appenzeller Ziege liegt damit praktisch im Altersdurchschnitt (3.8 Jahren) aller erfasster Ziegenrassen, wobei die Walliser Schwarzhalsziegen mit 4.6 Jahren und die Nera Vercasca Ziegen mit 4.7 Jahren diesen Gesamtdurchschnitt in die Höhe drücken.
< 18 Mt. |
19-30 Mt. |
> 30 Mt. |
Ø Alter | |
2018 |
180 / 19% |
159 / 17% |
611 / 64% |
3.9 Jahre |
2017 |
169 / 20% |
187 / 22% |
502 / 59% |
3.9 Jahre |
2016 |
176 / 18% |
189 / 20% |
597 / 62% |
3.9 Jahre |
2015 |
157 / 19% |
149 / 18% |
540 / 64% |
3.9 Jahre |
2014 |
199 / 19% |
183 / 17% |
677 / 64% |
3.8 Jahre |
2013 |
165 / 18% |
168 / 18% |
604 / 64% |
3.8 Jahre |
2012 |
160 / 18% |
194 / 22% |
560 / 61% |
3.7 Jahre |
2011 |
220 / 24% |
185 / 20% |
528 / 56% |
3.6 Jahre |
2010 |
168 / 19% |
169 / 19% |
548 / 62% |
3.8 Jahre |
2008 |
195 / 24% |
170 / 20% |
477 / 57% |
3.5 Jahre |
2007 |
173 / 23% |
143 / 19% |
424 / 58% |
3.5 Jahre |
2006 |
154 / 21% |
134 / 18% |
444 / 61% |
3.5 Jahre |
Milchleistung nach Standardabschluss (220 Tage)
Die Milchleistung der Appenzeller Ziege sank bei den geprüften Tieren im 2018 leicht. Sie liegt mit 564 kg Milch auf Rang 3 der 10 Schweizer Herdebuchrassen (hinter der Saanenziege mit 643kg und der Toggenburgerziege mit 565kg). Die Milch hat weiterhin den geringsten Fett- und Eiweissgehalt im Quervergleich der Rassen.
Erstlammalter / Zwischenwurfzeit
Das durchschnittliche Erstlammalter der Appenzellerziegen liegt bei 464 Tagen und die Zwischenlamm-Zeit beträgt 377 Tage. Der Durchschnitt aller Herdebuchrassen liegt höher, sowohl beim Erstlammalter (599 Tage) wie auch bei der Zwischenlamm-Zeit (398 Tage). Das höchste Erstlammalter verzeichnete die Nera Verzascaziege mit 839 Tagen, das tiefste die Gämsfarbige Gebirgsziege mit 452 Tagen (alle Angaben Stand 2018).
Inzuchtgrad
Der Inzuchtgrad der Appenzeller Ziege liegt bei 2.1% und damit über den Durchschnitt aller Rassen (1.8%). Im Gegensatz zu den anderen Rassen, deren Inzuchtgrad in den letzten Jahren laufend sank, weist die Appenzellerziege in den letzten Jahren leider eine leicht gegenteilige Entwicklung auf.